Seit Menschengedenken nimmt der Lavendel wegen seines lieblich-würzigen Duftes und seiner Heilkraft eine besondere Stellung bei den Kräutern ein. Seinen Ursprung hat der Lavendel in Persien und auf den Kanarischen Inseln, jedoch ist er heute praktisch im gesamten Mittelmeerraum, in Indien und dem nördlichen Afrika zuhause, was auf seinen hohen Wärmeanspruch hindeutet.
Insbesondere die Wildarten tragen schmale, lanzettliche, behaarte Blätter von hohem Ölgehalt. Dieses Öl macht ihn so wertvoll. Das Zentrum der Lavendelöl- und Parfümindustrie hat sich in Frankreich rund um Grasse angesiedelt. Die endlosen Lavendelfelder der Provence prägen hier die Landschaft und verkörpern das klassisch mediterrane Klischee. Dem Zauber und dem Duft eines in Vollblüte stehenden Feldes kann sich wohl kaum jemand entziehen.
Von besonderer Bedeutung ist auch die Lavendelölproduktion in England. Trotz des insgesamt kühl-feuchten Klimas wächst der Lavendel nicht nur vorzüglich , sondern produziert auch große Mengen qualitativ hochwertigen Öls. Lange Sommertage, das insgesamt ausgeglichenere Klima und die "fetteren" Böden scheinen hierfür verantwortlich zu sein. Englische Lavendelprodukte werden von traditionsreichen Firmen daher schon seit über 100 Jahren weltweit angeboten und sie finden auch im SÄNGERHOF ihre Beachtung!
L. latifolia ist ein grasartiger Lavendel, der im Mittelmeerraum wild vorkommt. Unter mitteleuropäischem Klima und Boden leidet er oft unter Krankheiten und spielt daher gärtnerisch bei uns keine Bedeutung
Der Schopflavendel wird auch oft als Französischer Lavendel bezeichnet. Er ist wüchsig und zeigt auffallende Blüten mit charakteristischen Hochblättern.
Er ist nicht ganz so frosthart, wie die beiden anderen Arten, aber mit Winterschutz in der Regel erfolgreich zu überwintern.
Folgende Sorten führen wir im SÄNGERHOF in der Blütezeit der Lavendel (etwa Juni bis August):
Lavendelart / Sorte |
Beschreibung |
Lavandula angustifolia 'Hidcote' | bläulichgraues Laub, überaus reiche, dunkelviolette Blüte, duftend, Juni bis August, dichter Wuchs, kompakt, nur 30-40 cm hoch |
Lavandula angustifolia 'Dwarf Blue' | blaugraues Laub, Blüte violett, duftend, Juni bis Juli in langen Rispen, kompakter Wuchs, nur 30-40 cm hoch |
Lavandula angustifolia 'Heavenly Blue' | graugrünes Laub, violettblaue Blüte mit kräftigem Duft, Juni bis Juli, mittelstarker Wuchs, ca 40-50 cm hoch |
Lavandula angustifolia 'Twickle Purple' | graugrünes Laub, dunkelblaue Blüte, duftend, Blütezeit Juni-Juli, mittelstarker Wuchs, ca 40-50 cm |
Lavandula x intermedia 'Grosso' | breites, blaugraues Laub, große, dunkelviolette Blüte, Juni bis August, stark duftend, kräftiger Wuchs, 40-50 cm |
Lavandula x intemedia 'Munstead' | graugrünes Laub, dunkelviolette Blüte von Juni bis August, duftend, kräftiger Wuchs, ca 40-50 cm |
Lavandula x intermedia 'Dutch' | attraktives, silbriges Laub, späte, hellblaue Blüte von Juli bis September, sehr breitbuschig wachsend, bis 50 cm Höhe |
Lavandula x intermedia 'Richard Grey' | silbriggraues Laub, dunkelblaue Blüte von Juni bis August, kräftiger Wuchs, 40-50 cm |
Lavandula stoechas | "Französischer Lavendel" mit auffallenden Hochblättern, Blüte Juni bis August, violettrosa, duftend, wüchsig, wird ca 50 cm hoch |
Lavandula stoechas x viridis 'Fathead' | Wächst wie die L. stoechas, jedoch noch größere Blüten |
Ob der Lavendel in der Hitze mediterraner Länder wächst oder in der frischen Feuchte der Britischen Inseln, er braucht stets einen leichten Boden mit hohem Sand- oder Kiesanteil. Der Standort sollte tiefgründig sein, damit in der Winterfeuchte keine Staunässe entsteht. Ideal sind leichte Hanglagen mit gutem Wasserabzug in vollsonniger Lage. Allgemein mag der Lavendel keinen sauren, sondern eher leicht alkalischen Boden. Saure Böden werden jährlich mit reichlich Gartenkalk aufgedüngt. Beim Pflanzen ist der Lavendel dankbar für eine Gabe organischen Düngers (Mist, Komposterde oder Hornspäne). Später benötigt das anspruchslose Gewächs praktisch kaum Dünger - bestenfalls ein klein wenig organischen Dünger im Frühjahr nach dem Rückschnitt. Intensive Düngung fördert das Blattwachstum zu Lasten der Blüte und des Duftes.
Aus Unwissenheit, oft auch aus Unsicherheit heraus, oft vernachlässigt: der Pflegeschnitt von Lavendel.
Gerade auf den üppigen Böden und den nicht ganz so trockenen Sommern in Mitteldeutschland wächst der Lavendel oft zu kräftigen Büschen heran. Ohne Schnitt fallen diese Büsche oft schon nach wenigen Jahren auseinander, werden unansehnlich, ganze Astpartien brechen aus (siehe Bild rechts oben).
Empfehlenswert ist daher der regelmäßige Schnitt nach der Blüte oder im Nachwinter, kurz vor Einsetzen der neuen Wachstumsperiode. Schneiden Sie mit einer Heckenschere den Zuwachs des letzten Jahres annähernd komplett weg. Achten Sie darauf, dass Sie bis an das alte Holz heran, aber nicht hinein schneiden! Vorsicht vor zu tiefem Schnitt, denn aus altem Holz treibt der Lavendel nur unwillig, und unter schlechten Bedingungen, gar nicht mehr aus. Ein wenig organischer Dünger (Hornspäne) danach fördert den neuen Austrieb.
So erhalten Sie eine kompakte, vitale Pflanze mit üppiger Blüte ....
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